Mittwoch, 1. Juni 2011

...nur ich seh noch keins

Und wir haben schon Juni. Der Wahnsinn. Noch unglaublicher find ich, dass ich noch gar nicht in Aufbruchstimmung bin. Ganz im Gegenteil. Es gibt zwar hin und wieder kleine Indizien dafür, dass wir nicht mehr allzu lange bleiben - beispielsweise potentielle Nachmieter, die Besichtigungstermine für unsere Wohnung ausmachen, oder die Tatsache, dass wir unser Schuhregal verkauft haben :) - aber auch nicht mehr. Den Hinweisen folgt meist ein 10 Sekunden langer "Jetzt gehts bald wirklich zurück"-Gedanke, der dann aber wieder schnell in Vergessenheit gerät. Ist wahrscheinlich auch besser so, denn das Packen kommt noch früh genug.

Gestern hab ich übrigens meinen Seminarvortrag hinter mich gebracht. War eigentlich gar nicht schlimm, aber ich bin trotzdem sehr froh, dass das auch endlich geschafft ist. Zur Belohnung wollten wir heute oder morgen Abend essen gehen und ich bin schon sehr gespannt, wie das unser kleiner Frosch finden wird. Normalerweise ist sie "unter Leuten" ganz ruhig, knuddelt sich an uns, und schläft ein. Auf die Art und Weise kann ich sie z.B immer wunderbar zum Seminar mitnehmen. Schauen wir also mal, ob sie Restauratnbesuche auch so unspannend wie Mathevorträge findet :)

Montag, 30. Mai 2011

Alina und der Hase

Ich dachte, dass Alina friedlich schlummert, als plötzlich Geräusche aus dem Schlafzimmer kamen. Normalerweise beschwert sie sich, wenn man sie nicht kurz nach dem Aufwachen aus dem Bettchen holt, aber diesmal war es anders...

Sonntag, 22. Mai 2011

Zum Vergleich

Ich mit 6 Monaten. Da ich schon sooooooooooooo unglaublich alt bin - leider nur in schwarz-weiß. Aber immerhin hatte ich damals auch Puffärmchen :)

Ein ganzes halbes Jahr

...ist unser Mäuschen schon und wird mit jedem Tag noch toller, lustiger und putziger. Ein echter Sonnenschein. Am schönsten finde ich es zur Zeit, wenn einer von uns - nachdem sie aufgewacht ist - an ihr Bettchen geht. Sie freut sich dann immer wie ein kleines Äffchen, begrüßt uns mit einem Riesenlächeln, großen Augen und wildem Strampeln. Ich könnte dahinschmelzen. Zur Feier des Tages ein paar Fotos:



Freitag, 20. Mai 2011

Jetzt gehts langsam los...


Unglaublich, dass es nicht mal mehr fünf Wochen sind bis wir wieder nach Deutschland fliegen. Und noch viel unglaublicher ist, was wir alles für Zeug hier angesammelt haben. Sind schon dabei Pakete zu packen und mit der Post zu verschiffen. Das dauert zwar drei Monate oder so, aber schneller ist bei dem Gewicht und der Menge einfach net drin, zumindest nicht für uns arme Stipendiaten + Baby. Qantas ließ sich leider nicht erweichen, so dass wir mit zwei mal 23kg + 10kg für Alina auskommen müssen beim Flug. Da heißt es: Aussortieren und Wegschmeißen. Oder eben verkaufen wenns geht... Dass wir gestern unser erstes Ding hier tatsächlich verkauft haben, hat schon die ersten "dooooaaah, warum isses denn scho wida vorbei" Gefühle hochkommen lassen. Sabi plant daher schonmal Plan A Quadrat...

Donnerstag, 19. Mai 2011

Regen...

... sowas hatten wir schon laaaaaaaaaaaange nicht mehr, okay, in Sydney hat auch genieselt, Regen kann man das ja net nennen. Aber seit gestern ist hier anscheinend die Regenzeit angebrochen. Ist schon okay nach dem langen Sommer, ich glaube wir hatten hier seit September keinen Regen mehr. Und für die Buschbrände um Perth herum tuts auch gut. Aber trotzdem, das ist so ... ungewohnt. Natürlich hats an meinem Uni-Tag angefangen und ich hatte keinen Regenschirm dabei, mein weißes T-Shirt dazu und schon hab ich unfreiwillig an einem Wet-T-Shirt Contest teilgenommen. Und wie bei Sommer, wo heiß ja luzifermäßig heiß ist, heißt Regen hier, dass es gleich die Strasse wegspült. Und da wird aus dem Abwasserkanaldecke doch mal gleich ein kleiner Sprinkler. Und falls ihr mal nach Perth kommt und es hat geregnet: Stellt euch nicht zu nah an die Strasse an der Bushaltestelle, die Busfahrer kennen die Vollspritzqualitäten ihrer Fahrzeuge bei 10cm Wasserstand auf der Strasse nämlich nicht wirklich -- entweder das, oder sie machen sich nen Spass draus...

Mittwoch, 4. Mai 2011

Sydney Tag 4

Und schon stand wieder der Heimfahrttag vor der Tür. So hieß es am Morgen unseres vierten und letzten Tags in Sydney erstmal Koffer- und Kinderwagenpacken, ein Job für die Hausfrau, nur hab ich nicht an alle Eventualitäten gedacht wie sich später zeigen wird. Auf dem Programm stand an diesem Tag City Centre und Spazieren entlang des Rivers. Hätte die ver****** und total be********* Wettervorhersage zumindest ein bisschen Recht gehabt an dem Tag, dann hätten wir uns nochmal Richtung Bondi Beach aufgemacht und die Sonne genossen.
Anyway, zuerst sind wir also ins Shopping Herz von Sydney vorgestoßen und haben für unsere Guys in Perth (Gavin und Lindsie) jede Menge Doughnuts gekauft. Beim Handgepäck gibts hier noch die alten Regeln, mal kann also alles mitnehmen (außer Sprengstoff etc.), aber wenn man ein paar Literflaschen dabei hat, no prob, sehr cool. Danach ging es weiter auf Souvenirsuche was uns direkt zum botanischen Garten zurückgeführt hat. Dort haben wir dann nach dem Wunschbaum Ausschau gehalten, den es dort geben soll und der laut unserem Lonely Planet sehr berühmt sein soll. So berühmt ist er aber wohl doch nicht, denn sonst gäbe es irgendwo ein Schild... Aber egal, zumindest bot der Park eine gute Location für Alinas Stillpause.
Nach dem Stillen war Alina wieder voll happy und hat schon angefangen zu singen. Genau rechtzeitig, denn wir waren schon fast wieder am Opernhaus. Am Opernhaus angekommen haben wir festgestellt, dass Sydney auch da nicht so ganz Kinderwagen-freundlich ist. Bis zum ersten Stufenabsatz konnten wir noch den internen Lift nehmen, ab da musste Papa wieder ran. Beim Liftfahren ist uns auch aufgefallen, dass die das Ding gar nicht fertig gebaut haben. Ähnlich wie das NW II in Bayreuth schauen auch da die nackten Betonwände raus, aber die Bayreuther haben zumindest die Decken einigermaßen fertig gemacht. Das haben sich die Baumeister in Sydney gespart und der Lift hatte mal gar keine Decke (und das kann mir keiner mit dem Akustikargument totschlagen). Naja, war eh schon viel teuerer als geplant das Opernhaus (könnt ihr auf Wikipedia nachlesen) und es sei ihnen verziehen, immerhin schauts klasse aus.
Vom Opernhaus aus sind wir dann zum Museum of Contemporary Arts gelaufen. Nicht wegen der Kunst, mit dem Zeugs von 1990 bis 1999 kann man nicht mal Sabi locken, 1910 bis 1935 wäre was ganz anderes gewesen. Womit man Sabi aber auf jeden Fall locken kann ist ein Eintrag im Reiseführer über den besten Kaffee in Sydney, den es dort geben soll. Da wir nicht alle getestet haben, können wir das zwar nicht bestätigen, aber lecker war er wirklich. Während des Kaffeetrinkens haben wir dort dann auch noch die letzten Ansichtskarten geschrieben. Tja, und dann passierte das Ungeplante: Alina hat seit unserer Abreise keinen Number Two mehr gemacht, und gerade heute kam natürlich alles raus. Und trotz mehrmaligem Wickeln konnten wir ihren Body leider nicht retten. Dann hat sich gerächt, dass Papa die Packhausfrau keine Ersatzunterwäsche in den Kinderwagen gepackt hat. Also nochmal zurück zum Hotel, nochmal Koffer rausholen lassen und durchwühlen auf der Suche nach einem Body und gleich noch einem zweiten Ersatzbody. Alina konnten wir dann nach dem nächsten großen Pupser gleich wieder wickeln und umziehen, sie musste die Zeit bis dahin ja auch ohne Unterwäsche durch die Gegend rollern.

Nachdem das geschafft war, hatten wir uns unser Mittagessen redlich verdient. Viel Zeit blieb uns auch schon nicht mehr, da der Bus uns um halb sieben abholen sollte. Also sind wir nochmal losgezogen und haben in einem Foodcourt lecker Thai und Indisch verdrückt, was selbst für uns ganz schön scharf war. Zurück im Hotel gabs dann noch mal Brei für Alina, fast einen weiteren Number Two Unfall, den wir aber gerade noch verhindern konnten, und dann war auch schon unser Shuttlebus zum Flughafen da. Mei mei mei haben wir uns Sorgen gemacht, was Alina wohl im Flieger noch für volle Windeln machen wird. Aber *loblob*, sie hat den ganzen Flug brav auf mir geschlafen.
Nur als wir ihr diesen ernsthaft sinnlosen Sicherheitsgurt für Kinder im Flugzeug anlegen mussten ist sie sowohl bei Start als auch bei der Landung aufgewacht. Falls ihr das noch nicht kennt: Man kriegt (zumindest bei der Airline, mit der wir geflogen sind) so einen Hüftgurt für das Kind, den man in den eigenen Gurt einhängen muss. Das mag bei nem Kleinkind okay sein, das selbst sitzen kann und dem man im Zweifel auch ne Schwimmweste umbinden kann. Wenn das Kind aber nicht mal den Kopf länger richtig selbst halten kann, dann ist das doch echt Humbug. Die Stewardess hat uns also zwingen müssen, Alina aus ihrer Babytragetasche herauszunehmen "weil wir sie sonst nicht schnell genug abschnallen und aus dem Flieger bringen können". Klar, weil ich ein fünf Monate altes Baby auch mit Rettungsweste um den fragilen Hals aus dem Flugzeug werfen würde... Die Aktion bei der Landung hatte aber auch was Lustiges: Alina hat da ja schon fast vier Stunden auf mir geschlafen und hat einfach angenommen, dass es jetzt schon morgen ist. Also war sie total wach, happy und grinste und flirtete alle an. Tja, wir dachten nur, wenn sie jetzt denkt, dass es schon morgen früh ist obwohl es gerade mal Mitternacht war, dann gute Nacht (oder in dem Fall eben nicht gute Nacht). Als wir um halb zwei nachts dann aber zu Hause waren hat Alina der Schlaf wieder eingeholt und sie ist sofort selig in ihrem Bettchen eingeschlafen.
Und das waren dann auch schon unsere Flittertage in unserem Hochzeitsjahr in Australien. Es war schön, gab viel zu sehen und wir hatten viel Spass. Danke nochmals an alle, die uns das ermöglicht haben :-)

Dienstag, 3. Mai 2011

Sydney Tag 3


Tag 3 unserer Reise begann mit einem kleinen Schock: Tags zuvor hatten wir am Sydney Tower Tickets sowohl für den Tower als auch fürs Aquarium gekauft. Und auf Sabis Ticket stand drauf, dass es nur am gestrigen Tag gültig sei. Daher ging es für uns nicht wie geplant direkt nach Chinatown, sondern erstmal zurück zum Ticketcenter im Sydney Tower. Die Dame dort meinte, dass das der Drucker mal das Ausstelldatum und mal das Gültigkeitsdatum drauf drucke, keiner wisse genau warum und das Ticket würde auch so akzeptiert werden. Geglaubt haben wir das nicht wirklich, aber man hat uns später dann doch reingelassen, was da genau draufsteht interessiert hier sowieso nicht so wirklich. Ist sehr relaxt, frei nach dem Motto "Bassd scho!".
Anyhow, nachdem wir das zumindest angesprochen hatten, ging es für uns weiter nach Chinatown. Unterwegs haben wir schonmal Ausschau nach einem Krispy Kreme Doughnut Laden für Gavin gehalten (die Kette heißt Krispy Kreme und ja liebe Ami Englisch Leutchen, Donut ist falsch, wird ja aus Dough und nicht aus Do gemacht das Zeugs). Chinatown selbst war eher ein Reinfall. Die Tore waren ganz schön, aber Chinatown selbst ist anscheinend gerade ein Großbaustelle, fast überall wurde gegraben, gehämmert und gespachtelt. Daher haben wir nur einen kurzen Rundgang gemacht, haben ein zwei Souvenierläden mitgenommen und uns dann auf den Weg Richtung Convention and Excibition Centre gemacht. Dort haben wir dann per Zufall den Chinese Garden of Friendship gefunden. Der stand weder in unserem Reiseführer noch dementsprechend auf unserer TODO Liste, sah aber so nett und thematisch zu Chinatown passend aus, dass wir das spontan mitgenommen haben. Naja, zumindest Sabi und ich, denn Alina hat aus der ruhigen Umgebung geschlossen, dass es Zeit für ein Nickerchen ist...
Der Garten ist auch echt schön und wir haben viele Bilder gemacht. Sehr kinderwagenfreundlich ist er aber nicht, zumindest nicht wenn man alles sehen will. Dank schlafender Alina war es mal wieder Zeit für Springbilder, und wir haben auch unseren Pod für die Kamera für ein paar Klamaukbilder nutzen können (danke Marleen und Max).
Nach der vielen Kinderwagenschlepperei haben wir noch eine kleine Fotosession im Park des Convention Centres gemacht bevor wir eine kurze Still- und Wickelpause bei Mc eingelegt haben. Mit sehr frechen Vögeln... Und mit sehr frech mein ich die haben am Nachbartisch einer Frau den Burger aus der Hand geklaut. Und dann ging das Gekeife los. Der gut 40cm Vogel, der sich den Burger geschnappt hat, ist losgerannt - nicht vor der Burgerkäuferin, ooooh nein, die war eher stutzig und verängstigt. Nein nein, auf einmal kamen noch drei oder vier von dene Viechern an und haben den gejagt. Aufgescheucht von dem Tumult waren auch die Möwen gleich da... "Mine, mine, mine?!" triffts da echt gut. Ich hätte denen Alinas vollgeschissene Windel geben sollen, vielleicht hätte das sie vertrieben. Aber ich hab das Experiment dann doch gelassen und wir sind dem Tumult davon gelaufen.
Etwas die Ruhe geniesend haben wir einen Rundgang am Darling Harbour gemacht, vorbei am Australian National Maritime Museum und sind schließlich beim Aquarium gelandet. Ähnlich wie das AQWA in Perth, in dem wir ein paar Wochen zuvor waren, gabs auch hier wieder sehr coole Unterwassertunnel im Haibecken, aber auch im Seekuhbecken. Das beste Becken war aber das Great Barrier Reef Becken. Nicht nur, dass es riesig war, es hatte genauso riesige Scheiben und war sehr schön beleuchtet, was Alina natürlich besonders gefallen hat. Haie kannte sie ja schon, die waren langweilig. Und die Seekühe haben die ganze Zeit nur Salat gefressen, darüber hat sie (verständlicherweise) die Nase gerümpft. Ich mein bitte, wer ist schon Salat ... und wenn man schon muss, dann doch nicht 50 bis 120kg am Tag. Aber wat will ich sagen, die Koalas sind ja den ganzen Tag total gestonet von ihren Eukalyptusblättern. Tiere hier sind eben ... anders. Bevor ich zu sehr abschweife, Aquarium war toll, groß und es gibt viel zu sehen, von dem Modell vom größten je gefangenen Weißen Hai am Eingang, mit 7.4m echt ein ganz schöner Brocken (Alina hat das Modell angeschaut und sich an Sabis Schulter versteckt, nix da mit Ablecken) bis zum Korallenbecken am Ende.
Nach dem weiten Herumgelaufe und vielen Kinderwagengeschleppe waren wir alle etwas müde, allen voran Alina, die die ganze Zeit beharrlich nicht schlafen wollte. Normalerweise schläft sie so ca. alle zwei Stunden, an dem Tag hat sie fast sechs Stunden ausgehalten und wir haben schon gescherzt ob sie denn durchmachen wolle. Kaum im Hotel war sie noch nicht mal richtig in ihrem Schlafsack drin als sie schon friedlich geschlummert hat. Licht war an, ihr Daumen nicht im Mund, alles egal. Pünktlich zu ihrem Abendessen ist sie aber kurz aufgewacht, hat ihren Birnenbrei verschlungen, ein kurzer Bad genommen und weg war sie wieder. Hat sie sich auch verdient, schließlich hat sie alles ohne Meckern, Quängeln und Weinen mitgemacht.

Montag, 2. Mai 2011

Sydney Tag 2


Wieder frisch ausgeschlafen ging es an Tag 2 los Richtung Sydney Tower. Laut Wetterbericht sollten wir ja Sonne am Vormittag und Regen am Nachmittag haben, aber döööööööt, war natürlich falsch geraten vom Wetterdienst und es hat den ganzen Tag weder richtig geregnet noch die Sonne geschienen. Sydney Tower war trotzdem schön und wir haben einen tollen Rundumblick auf die Innenstadt, das Olympiazentrum von 2000 und die Sehenswürdigkeiten vom Vortag gehabt. Alina fand das nicht so spannend, hat aber trotzdem für ein paar Bilder posiert.
Eine Brust in der Cafeteria später war sie wieder ein Happy Baby, Sabi dank einem Kaffee eine Happy Mama, und wir haben uns auf den Weg zu Bondi Beach gemacht. Naja, zumindest machen wollen. Die Busse in Sydney sind da etwas komisch: es gibt Prepaid und normale Busse. Unserer war natürlich ein Prepaid Bus, nur wo kriegt man da jetzt die Tickets? Also haben wir uns erstmal zur nächsten U-Bahnstation aufgemacht um dort welche zu kaufen. Unterwegs sind wir einer Muttertags-Promo-Aktion über den Weg gelaufen, bei der Typies in Frak jeder vorbeilaufenden Frau eine Rose in die Hand gedrückt haben. Nachdem wir den Typies eine Weile lang nachgelaufen sind und Sabi trotz Kinderwagens immer noch keine Rose bekommen hat - könnte evtl. daran gelegen haben, dass ich die meiste Zeit schiebe, aber egal - sind wir aus Frust bei David Jones in die Babyabteilung gegangen (wessen Frust es war überlasse ich dem Leser als Übungsaufgabe). Dort haben wir uns nach einem Fusssack für Alinas Kinderwagen erkundigt, den es zwar gibt, aber wie hier anscheinend üblich nur auf Bestellung mit mehreren Wochen Lieferzeit. Daher sind wir weiter in die Kleiderabteilung geschlendert, Alina braucht ja noch ein Taufkleid. Aber auch da haben wir leider nichts gefunden. Auf den Rausweg haben wir dann aber die U-Bahnstation direkt vor der Tür entdeckt und konnten uns sogar Buskarten kaufen, YAY!
Wieder raus aus der U-Bahnstation kam auch schon der Bus und wir waren auf dem Weg nach Bondi Beach, Sydney bekanntestem Strand, berühmt für Promis, seine eher alternative Szene und natürlich super Surferwellen. Nach einer guten halben Stunde Fahrt waren wir dann auch da. Das Wetter hat uns zwar keine Sonnenschein Strandfotos erlaubt, aber das hat uns natürlich nicht vom Faxen machen abgehalten. Es gab auch unheimlich gute Surferwellen an dem Tag und wir haben sogar Leute in der Tube surfen sehen, die haben das echt rausgehabt, und das bei Wassertemperaturen, über die ich keine Zentimeterangaben machen will. Alina hat geschlafen, daher musste sie ihre Füße nicht in den Pazifik stecken. Den indischen Ozean fand sie ja auch nicht soooo toll, sie mag dann doch lieber ihre Babybadewanne. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich schätze, dass Wasser ist ihr nicht rosa genug...
Speaking of schlafen, wir brauchten wieder einen Kaffee für Sabi, war mal wieder an der Zeit, und McDonalds bietet sich immer zum Wickeln an. Wir sollten echt mal dieses IPhone App machen, das einem gute Wickelplätze anzeigt... Sabi hat bei dem Wetter auch gefroren, und da ein Bondi Beach Souvenirladen direkt vor unseren Füßen lag, hat sie sich dort einen mollig warmen Jumper gekauft. Apropos Wetter, es hat da doch glatt das Nieseln angefangen, so dass wir den Regenschutz für Alinas Kinderwagen eingeweiht haben. Wir haben nochmal nachgedacht, aber wir haben seit letztem September kein Nieseln und keinen Regen mehr gehabt. Wasser vom Himmel war also Alinas Premiere.
Von dort aus wollten wir eigentlich den Weg entlang der Küste nach Süden spazieren. Aber Sydney ist echt hügelig, was wir nicht bedacht hatten, warum auch, alles was wir bisher von Australien gesehen haben war ja flach. Jedenfalls hätten wir (in dem Fall ich) den Kinderwagen viele Treppen runter- und wieder rauftragen müssen, was wir dann nach ein paar hundert Metern aufgegeben und lieber ein paar Bilder von den Wellen gemacht haben.
Da wir dementsprechend früher in die Stadt zurückgefahren sind, blieb uns genug Zeit das Queen Viktoria Building zu besuchen. Das ist ein fesches altes Einkaufszentrum noch aus Kolonialzeiten und nimmt mal fett zwei ganze Häuserblocks ein. Zum Vergleich: das ist etwa ein Viertel der Fläche der Fußgängerzone von Sydney, die bei 4.5 Millionen Einwohner doch etwas größer ist. Von dort aus ging es dann wieder zurück ins Hotel, wo es dann Brei für Alina und Tagesplanung für uns gab.

Sonntag, 1. Mai 2011

Sydney Tag 0 und 1

An Tag Null unserer Reise nach Sydney sind wir nachmittags in Perth losgeflogen und nach gut vier Stunden Flug in Sydney angekommen. Alina fand den Flug ganz toll, zumindest die Zeit in der sie wach war hat sie gequiekt und gespielt. Die meiste Zeit hat sie aber auf mir geschlafen, Papa ist eben die beste Schlafunterlage. In Sydney angekommen haben wir nur noch im Hotel eingecheckt und versucht Alinas Abendroutine einzuhalten. Hat auch gut geklappt und sie hat auf Anhieb im Hotelreisebett die Nacht durchgeschlafen.
Am nächsten Morgen ging es dann los Richtung Cookie Bay, von wo aus wir dann die große Runde entlang Darling Harbour gestartet haben. Vor Dawes Point sind wir dann zu The Rocks abgebogen und haben das urig-tourige Sydney Erlebnis mitbekommen. Kurzzeitig haben wir sogar überlegt, ob wir ein Weißwurscht Frühstück mit echt Münchner Bier mitnehmen sollen. Aber wozu fährt man nach Sydney wenn man dann doch beim Alten landet. Also sind wir schnurstracks weiter zu Harbour Bridge gelaufen. Die wird leider gerade neu gestrichen, so dass wir (also ich) Alinas Kinderwagen öfter tragen mussten. Die Klettertour rauf auf die Stahlträger der Brücke haben wir uns aber gespart, Gott sei dank, das hätte meinem Rücken nicht gut getan, von meinen Nerven mal ganz zu schweigen. Einmal rum um Dawes Point kam auch schon das Opera House in Sicht. Und aus der Ferne merkt man nicht mal, dass es eigentlich 7 Bühnen und sogar mehrere Häuser sind, sieht einfach mal cool aus.
Nach kurzer Kaffee Suche für Sabi und einer Alina Wickelpause kamen wir dann bei Aborigine Techno Bands vorbei. Mei mei mei, ich muss mit meinem Didgeridoo echt noch üben. Was der eine total gestonete (zumindest sah er so aus) Opi aus seinem Eukalyptusrohr raus bekommen hat war echt krass. Weiter gings entlang Circular Quay bis zum Opera House selbst. Wir sind dann einmal ganz außen herumgelaufen und beim Botanic Garden angekommen. Vorbei am Government House sind wir auf Essenssuche wieder zurück in die Innenstadt gewandert. Das hätte eigentlich kein Problem sein sollen, aber dummerweise haben am Sonntag in Sydney (anders als in Perth) fast alle Geschäfte zu, und eben auch die Food Courts. Sabinas unfehlbare Kaffeenase hat uns dann aber zu einem offenen Coffee Club Laden geführt wo wir dann Essen und Alina wieder wickeln konnten.
Danach mussten wir langsam zurück ins Hotel, da es Zeit für Alinas Abendbrei wurde. Einen Einkauf in einem 4-Stockwerke Woolworth später (bei uns in Perth ist das immer alles auf einem Stockwerk weil in Western Australia hat man ja Platz) hat Alina dann auch ihren Brei bekommen. Und auch etwas die Hotel Couch vollgespuckt aber Papa ist ja eine gute Hausfrau und hats wieder rausbekommen. Danach haben wir noch St. Mary's Cathedreal besucht. Eigentlich wollten wir nur zur Jugendmesse, aber da an dem Tag Johannes Paul II. selig gesprochen wurde, war es eher ein polnisches Volksfest. Ohne zu übertreiben, wenn man da kein polnisch gesprochen hat und eine weiß-rote Fahne dabei hatte, dann gehörte man einfach nicht zu Club. Und bei den Aussies läuft das auch etwas anders: Da gab es Großbildleinwand, Musikgruppen, Festbeleuchtung und sogar einen Eiswagenverkäufer haben wir entdeckt :-)
Auf dem Heimweg wollten wir eigentlich noch Sydney bei Nacht Fotos machen, aber Alina war schon so fertig, dass wir einfach heimgelaufen sind. Dort ist Alina dann direkt schlafen gegangen (worden) und wir haben noch die nächsten Tage geplant. Letzteres ist übrigens gar nicht so einfach an der Ostküste. Im Gegensatz zu Western Australia wo in 90% aller Tage einfach die Sonne scheint gibts da sowas wie Regen und Wolken durchaus häufiger. Und die Wettervorhersage ist, wie wir uns haben sagen lassen, eher Kaffeesatzlesen...

Dienstag, 26. April 2011

Rottnest Island

An unserem heutigen Ersatzsonntagsauflugtag haben wir einen ganzen Tag für Rottnest Island eingeplant. Da wir uns sonst immer nur halbe Tage freinehmen, haben wir letzte Woche schon zu sparen angefangen, daher gabs da keinen neuen Trip-Blogeintrag (sorry liebe Leser).
Anyhow, diesmal gings nach Rottnest, eine Insel ca. 19km vor der Küste von Australien. Da wir nicht so verrückt waren die Strecke zu schwimmen (es gibt dazu wirklich einen Schwimmwettbewerb), haben wir Tickets für die Fähre gebucht. Die hat praktischer Weise bei uns um die Ecke am Bell Tower in Downtown Perth abgelegt. Für meinen Geschmack aber etwas früh, kurz nach halb neun, und das an meinem Geburtstag. Aber dank der langsam einsetzenden senilen Bettflucht haben wir das geschafft. Dann gings zuerst entlang des Swan Rivers bis zum Hafen von Fremantle, vorbei an Sabis Uni, unserer alten Wohnung, den Schönen-und-Reichen-Vierteln und jeder Menge anderer Boote. Ab Fremantle wurde es dann etwas stürmisch, und wir dank der hohen Wellen seekrank. Nur Alina war glücklich, schließlich hats ja die ganze Zeit geschauckelt :-)
Auf der Insel angekommen haben wir zuerst das Wichtigste erledigt, nämlich Kaffee für Sabi kaufen. Und Wasser für uns, denn auf der Insel gibts zwar Wasserspender, aber die sind nicht zum Nachfüllen da. Vom Hafen aus haben wir uns dann auf zum Leuchtturm gemacht, unterwegs eine kurze Wickelpause am Strand eingelegt und dann unser Picknick am Basin Beach gemacht.
Frisch gestärkt sind wir dann Richtung Inselinneres gelaufen, immer auf der Suche nach Quokkas, den Mini-Kängurus, die auf der Insel massenweise rumhoppeln. Unterwegs haben wir natürlich noch ungestellte Fotos gemacht, man braucht ja schließlich Erinnerungen. Besonders in meinem Alter sind solche Gedächtnisstützen nicht zu verachten. So, wo war ich gerade? Aaach ja, Quokkas: Wir haben dann auch welche gefunden. Sehen wirklich putzig aus und haben gar keine Angst vor Menschen. Aus dem Grund haben wir Alina auch nicht näher an eines von denen rangelassen, nicht dass sie gekratzt oder gebissen wird. Aber sie hat sich die kleinen Hoppler genau angeschaut und hatte schon ihren "was-ist-das-ich-will-es-ablecken"-Blick drauf. 
Tja, und wie es immer so ist war der Tag wieder viel zu schnell vorbei und wir mussten wieder Richtung Festland zurück. Uns wurde schon vorher gedanklich schlecht wenn wir nur an die Überfahrt dachten. Die war dann aber ganz ruhig und Alina hat während der Fahrt nach all den vielen Erlebnissen an dem Tag auf Sabi ein Nickerchen gemacht. Sie war abends dann so fertig, dass sie schon bei ihrem Abendessen eingeschlafen ist. War auch gut so, denn wir hatten danach noch Besuch von unseren Guys und haben den Tag mit ein paar Fajitas und Sabis Pflaumenkuchen ausklingen lassen.